Schneidversuche BMW X5 mit Panzerung

18. Aug 2020 
Schneidversuche BMW X5 mit Panzerung
Schneidversuche BMW X5 mit Panzerung

In Kooperation mit der Landesfeuerwehrschule Kärnten hatten wir die seltene Gelegenheit, Schneidversuche an einem gepanzerten Fahrzeug (BMW X5) durchzuführen. Getreu unserem Motto "Aus der Praxis für die Praxis" möchten wir die daraus gewonnenen Ergebnisse daraus natürlich nicht vorenthalten.


Zum Einsatz kamen unter anderem unsere neuesten Rettungsgeräte der E-FORCE-Serie (Spreizer SP50 BS und Rettungsschere RSU 210 PLUS), ein B-COMPACT Akku-Aggregat, ein Teleskop-Rettungszylinder (RZT 2-1500) sowie Zubehör (z. B. ein Halligan-Tool).


Erstöffnung und Zugangsöffnung

Bei einer bereits beschossenen Scheibe konnten wir mit der Spitze des Halligan-Tools durchstoßen. Die Öffnung blieb allerdings so klein, dass sie nicht als Rettungs- bzw. Zugangsöffnung verwendbar war. Ansonsten waren die Front- und Seitenscheiben unzerstörbar: Beim Versuch eine intakte Scheibe zu zerstören, zeigte das Halligan-Tool dann eine deutliche Abnutzung. Kein Durchdringen, selbst mit härtestem Gerät. Zum Schaffen einer Zugangsöffnung konnte allerdings der Rettungszylinder eingesetzt werden, die Scheiben wurde als Ganzes aus dem Fahrzeug gedrückt (wie bei der Technik Crossramming). Die gepanzerte Türe ließ sich ohne größere Probleme herausspreizen. Im Einsatz muss aber unbedingt das Türgewicht bedacht werden! 

Schneidversuche

Das Schneiden der Säulen ist durch die Panzerung nur bedingt möglich. Die Materialstärke betrug hier ungefähr 8-10 mm. Die Panzerung verlief über A-, B-, C- und D-Säule sowie über das Dach und den Unterboden. Insgesamt haben wir zwei Einsätze unserer PLUS-Messertechnologie benötigt. Das Schneiden der A-Säule beim Übergang der verschiedenen Metallplatten war mit der 90-Grad-Schnitttechnik und unter hohem Zeitaufwand möglich. Ein Einsatz des Rettungszylinders im Standardeinsatzszenario A-B-Säule war mit vorher getätigtem Entlastungsschnitt ebenso machbar.


Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass beim Schneiden eines verunfallten Fahrzeugs mit Panzerung unbedingt der hohe Zeitaufwand berücksichtigt werden muss. Durch die 90 Grad-Technik inklusive der Zeit bis zum Erreichen des Maximalnenndrucks sind das in der Regel 10 Sekunden bei jedem Schnitt. An der A-Säule war ein sechs- bis siebenmaliges Umsetzen der Schere notwendig. Lösungen wie eine komplette Dachabnahme sind hier nicht in Erwägung zu ziehen. Unsere PLUS Messertechnologie mit den schnellwechselbaren Messereinsätzen ist in einem solchen Fall Gold wert! Eine schnelle Lösung, um nach dem Versuch weitere Einsätze wie Kundenbesuche und Vorführungen problemlos durchführen zu können.


Bildergalerie

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Über den Autor: Robert Niederhofer

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